NLA: Sieg und Nie­der­la­ge in Genf!

Der Spiel­plan mein­te es „prak­tisch“ mit dem SC Kreuz­lin­gen: Mit einer Rei­se in die West­schweiz konn­ten gleich zwei schwie­ri­ge Aus­wärts­par­tien inner­halb von 24 Stun­den absol­viert wer­den – am Sams­tag gegen Carouge Nata­ti­on, am Sonn­tag gegen Genè­ve Nata­ti­on. Die West­schwei­zer Clubs zäh­len zu den stärk­sten Mann­schaf­ten der Liga und hegen selbst Ambi­tio­nen auf die bei­den natio­na­len Titel – Mei­ster­schaft wie Cup. Für die Thur­gau­er boten die bei­den Spie­le also nicht nur eine sport­li­che Her­aus­for­de­rung, son­dern auch die Mög­lich­keit, wert­vol­le Erkennt­nis­se im Hin­blick auf das Cup Final Four zu sam­meln, das am 30./31. Mai am sel­ben Ort von Carouge und Genè­ve als Co-Orga­ni­sa­to­ren auf die Bei­ne gestellt wird.

Sams­tag: Umkämpf­te Par­tie gegen Carouge – trotz Kampf­geist ohne Hap­py End

Das Gast­spiel beim form­star­ken Team aus Carouge ent­wickel­te sich von Beginn weg zu einem offe­nen Schlag­ab­tausch auf hohem Niveau – jedoch mit leich­ten Anzei­chen von Rei­se­stra­pa­zen beim SCK. Die lan­ge Anfahrt schien den Kreuz­lin­gern noch in den Kno­chen zu stecken. Zwar zeig­te man sich offen­siv enga­giert und such­te immer wie­der ent­schlos­sen den Weg zum geg­ne­ri­schen Tor, doch die defen­si­ve Balan­ce stimm­te nicht wie gewohnt. Carouge wuss­te das zu nut­zen: Immer wie­der fan­den Wür­fe den Weg durch die Kreuz­lin­ger Ver­tei­di­gung – zu oft auch ins Netz.

Trotz allem war es eine Par­tie auf Augen­hö­he, bei der sich Kreuz­lin­gen nie abschüt­teln liess. Im Gegen­teil: Moral und Ein­satz stimm­ten, und das Team von Trai­ner Petro­vic kämpf­te sich immer wie­der zurück und hielt die Par­tei stets offen. Im letz­ten Vier­tel kam es gar zu einem wil­den Schlag­ab­tausch: Der SCK glich aus – Carouge leg­te wie­der vor. Und so ging es hin und her. Letzt­lich fehl­te das ent­schei­den­de Quänt­chen Glück oder Cle­ver­ness. 17 Sekun­den vor dem Ende nahm Kreuz­lin­gen noch­mals ein Time­out, bei dem selbst Tor­hü­ter Dar­ko Alek­sic mit nach vor­ne kam – der Aus­gleich blieb jedoch aus.

Carouge ret­te­te die 1‑To­re-Füh­rung, die sie sich bereits im ersten Vier­tel erspielt hat­ten, über die Zeit und sieg­te mit 14:13. Die drei ver­blei­ben­den Vier­tel ende­ten alle­samt unent­schie­den – was den knap­pen Cha­rak­ter der Par­tie unter­streicht. Für den SC Kreuz­lin­gen war es die zwei­te Sai­son­nie­der­la­ge – erneut in der West­schweiz, dies­mal gegen Carouge, des­sen Kader mit star­ken aus­län­di­schen Ver­stär­kungs­spie­lern und Schwei­zer Natio­nal­spie­lern gespickt ist.

Sonn­tag: Reha­bi­li­ta­ti­on geglückt – star­ker Auf­tritt gegen Genf

Am Sonn­tag folg­te das Wie­der­se­hen mit Genè­ve Nata­ti­on – gegen das Team, das man erst vor einer Woche im Hörn­li mit 7:2 bezwin­gen konn­te. Es war mehr als nur ein regu­lä­res Liga­spiel: Es han­del­te sich um die Gene­ral­pro­be für das kom­men­de Cup-Halb­fi­na­le am 30. Mai gegen genau die­sen Geg­ner. Nach der Nie­der­la­ge vom Vor­tag war die Aus­gangs­la­ge klar – der SC Kreuz­lin­gen woll­te zei­gen, dass er auch auf West­schwei­zer Boden zu domi­nie­ren vermag.

Der Phö­nix erhob sich aus der Asche: Aus­ge­ruht und kon­zen­triert zeig­ten die Kreuz­lin­ger von Beginn an Tem­po­was­ser­ball vom Fein­sten. Mit schnel­len Ball­zir­ku­la­tio­nen, prä­zi­sen Zuspie­len und einer beweg­li­chen, aggres­si­ven Ver­tei­di­gung über­nah­men die Thur­gau­er das Spiel­ge­sche­hen. Bis zur Halb­zeit erspiel­te sich der SCK eine Vier-Tore-Führung.

Doch die zwei­te Spiel­hälf­te hat­te es in sich: Eine regel­rech­te Flut an per­sön­li­chen Feh­lern schwäch­te das Kreuz­lin­ger Team. Ins­ge­samt 15 Aus­schlüs­se wur­den gegen die Thur­gau­er aus­ge­spro­chen – mit Joel und Yves Her­zog muss­ten gleich zwei Spie­ler mit drei per­sön­li­chen Feh­lern früh­zei­tig das Was­ser ver­las­sen. Trotz dezi­mier­ter Kräf­te und kräf­te­zeh­ren­der Unter­zahl­si­tua­tio­nen liess sich der SCK das Momen­tum nicht aus den Hän­den reis­sen. Mit tak­ti­scher Dis­zi­plin und indi­vi­du­el­lem Ein­satz in der Defen­si­ve liess man Genè­ve kaum Raum zur Entfaltung.

Am Ende stand ein ver­dien­ter 17:11-Auswärtssieg und eine gelun­ge­ne Reha­bi­li­ta­ti­on – ver­bun­den mit zwei wich­ti­gen Punk­ten, die Selbst­ver­trau­en für das nahen­de Play­off geben.

Fokus auf das Cup-Wochen­en­de – drei letz­te Auf­ga­ben vor dem Showdown

Mit dem West­schweiz-Wochen­en­de endet für den SC Kreuz­lin­gen ein inten­si­ver Aus­wärts­block. Ein posi­ti­ver Neben­ef­fekt: Das Becken, in dem am 30. und 31. Mai das Cup Final Four aus­ge­tra­gen wird, ist den Thur­gau­ern nun bestens ver­traut. Im Halb­fi­nal gegen Genè­ve dürf­te der Erfah­rungs­wert aus die­sem Wochen­en­de wert­voll sein. Ob man im poten­ti­el­len Fina­le dann auch noch auf Carouge trifft, wird sich zei­gen, denn dafür müs­sen sie in ihrem Halb­fi­na­le zuerst die Horg­ner besiegen.

Doch bis dahin ste­hen noch drei wei­te­re Auf­ga­ben auf dem Pro­gramm: Am kom­men­den Wochen­en­de (23./24. und 25. Mai) ste­hen mit St. Gal­len, Luga­no und Bern noch­mals drei Par­tien in der Mei­ster­schaft an. Gegen die Ost­schwei­zer und die Tes­si­ner muss der SCK aus­wärts ran, wäh­rend man die Ber­ner im hei­mi­schen Hörn­li emp­fängt. Die Marsch­rich­tung ist klar: Mit Rücken­wind ins Cup-Halb­fi­na­le – und das Ver­trau­en, auch aus­wärts bestehen zu können.

Carouge Nata­ti­on – SC Kreuz­lin­gen 14:13
Vier­tels­er­geb­nis­se: 4:3, 2:2, 5:5, 3:3

Carouge Nata­ti­on:
Y. Schmu­ki (T), L. Aba­te, R. Gros (2), R. Catil­laz, R. Bla­ry (C/4), B. Fischer, K. Pon­ti­ke­as (2), R. Gar­cia, M. Rota, J. Melet (3), H. Roscio (2), D. The­bau­lt (1), V. Orfa­nos
Trai­ner: M. Brisfer

SC Kreuz­lin­gen:
D. Alek­sic (T), Z. Zlo­mis­lic, B. Pfi­ster (3), M. Cuk (4), D. Mlcoch, F. Ricken­bach, J. Her­zog (C/4),
Y. Her­zog, G. Ricken­bach (1), P. Würth (1), P. Car­bal­lo, N. Dud­ler, M. Til­le­ma (T)
Trai­ner: M. Petrovic

Genè­ve Nata­ti­on 1885 — SC Kreuz­lin­gen 11:17
Vier­tels­er­geb­nis­se: 2:4, 3:5, 2:4, 4:4

Genè­ve Nata­ti­on 1885:
A. Groeb­li (T/C), X. Bar­ros, K. Butic (3), F. Tor­che, S. Hal­di, A. El Meh­rek, S. Rega­la­do (2), M. Pit­tet, A. Coru­sic (4), D. Mon­toya, B. Funo­sas (2), W. Groeb­li, M. Car­ri­e­ri
Trai­ner: D. Nordet

SC Kreuz­lin­gen:
D. Alek­sic (T), Z. Zlo­mis­lic (2), B. Pfi­ster (1), M. Cuk (4), D. Mlcoch (1), F. Ricken­bach (2), J. Her­zog (C/1), Y. Her­zog, G. Ricken­bach, Ch. Würth (1), P. Car­bal­lo (3), N. Dud­ler (2), M. Petro­vic
Spie­ler­trai­ner: M. Petrovic