NLA: Vor­schau Playoff-Final

Bild: Mario Gaccioli

Mor­gen Don­ners­tag star­tet der SC Kreuz­lin­gen in die Play­off-Final­se­rie. Nach einer Sai­son vol­ler Rück­schlä­ge kam der SCK zuletzt immer bes­ser in Fahrt. Im Halb­fi­na­le setz­te man sich klar in 3 Spie­len gegen Carouge Nata­ti­on durch. Schnup­per­ten die Gen­fer im ersten Spiel lan­ge an der Sen­sa­ti­on, lies ihnen Kreuz­lin­gen in den wei­te­ren bei­den Par­tien nicht den Hauch einer Chan­ce. Das Team gab unmiss­ver­ständ­lich zu ver­ste­hen, dass es bereit ist, sich im Fina­le höhe­ren Auf­ga­ben zu stel­len. Die­se Auf­ga­be steht nun bevor. Wie schon vor zwei Jah­ren heisst der Geg­ner Luga­no NPS. Die Tes­si­ner tra­ten in ihrem Halb­fi­na­le nicht so sou­ve­rän auf, wie man das hät­te erwar­ten kön­nen. Zwar setz­te ent­schied man die Serie eben­falls in 3 Spie­len für sich, doch las­sen die kla­ren Ergeb­nis­se nicht auf einen sol­chen Spiel­ver­lauf schlies­sen. 12:7, 15:6 und 13:11 lau­ten jeweils die Resul­ta­te nach Spielschluss.

Hor­gen zeig­te Par­tien auf Augen­hö­he. Vor allem im drit­ten Spiel, wel­ches wegen star­kem Unwet­ter beim Stand von 9:7 für Hor­gen abge­bro­chen wur­de, zeig­te Luga­no, dass es im Fina­le kein Spa­zier­gang wer­den dürft. Dass man einen sol­chen erwar­ten konn­te, zeigt ein Blick auf die Kader­li­ste. Drei ehe­ma­li­gen ita­lie­ni­schen Natio­nal­spie­lern darf hier beson­der­ses Augen­merk geschenkt wer­den. Unter die­sen drei, mit Arnal­do Deser­ti (40) und Deni Fio­ren­ti­ni (37) sogar zwei Welt­mei­ster. Auch im Tor steht mit Fran­ces­co Tra­ma­cera (40) ein Spie­ler, der weiss, wie man Titel gewinnt. Gan­ze drei Mal stemm­te er bereits die Tro­phäe des Schwei­zer­mei­sters in die Höhe. Alle drei in den Far­ben des SC Kreuz­lin­gens. Nach dem letz­ten Mei­ster­ti­tel zog es Tra­ma­cera dann wie­der in sei­ne ita­lie­ni­sche Hei­mat, ehe er vor der aktu­el­len Sai­son in Luga­no anheu­er­te. Für sie, wie auch für einen gros­sen Rest des Teams aus dem Tes­sin, dürf­ten die Mög­lich­kei­ten einen Titel zu gewin­nen in Zukunft wohl nicht grös­ser wer­den. 36 Jah­re beträgt der Alters­durch­schnitt der 7 Spie­ler, wel­che die Spie­le beginnt. Wie in den mei­sten ande­ren kör­per­lich beton­ten Sport­ar­ten, steht einem in der Regel mit Ende 30 nicht mehr eine all­zu lan­ge Kar­rie­re auf höch­stem Niveau bevor. Soll­ten sich Deser­ti, Fio­ren­ti­ni oder Tra­ma­cera dem­nächst ent­schei­den die Kar­rie­re zu been­den, dürft auf Luga­no ein gros­ses Stück Arbeit zukom­men. Nach­wuchspie­ler, wel­che an die NLA her­an­ge­führt wer­den sol­len, haben einen schwe­ren Stand im Team. Trai­ner Gian­fran­co Sal­va­ti setzt lie­ber auf sei­ne arri­vier­ten Kräf­te. Ob die­se Kräf­te im hohen Sport­ler­al­ter noch ein­mal bis ganz an die Spit­ze rei­chen, wird sich in den kom­men­den Tagen zeigen.

Auf kreuz­lin­ger Sei­te hofft man, dass dies nur einem gelingt: Milan Petro­vic. Der ser­bi­sche Links­aus­sen bestrei­tet mit 38 Jah­ren in sei­ne 10 NLA-Sai­son. Nach anfäng­li­chen Start­schwie­rig­kei­ten glän­ze Petro­vic, wie auch sei­ne Team­ka­me­ra­den zuletzt wie in alten Zei­ten. Gan­ze 51 Sai­son­to­re gehen auf sein Kon­to. Doch nicht nur Petro­vic wuss­te zu über­zeu­gen. Auch Simon Gei­ser ent­wickel­te sich in die­ser Sai­son zu einer festen Grös­se im Team. Mit 23 Jah­ren erle­digt der Täger­wi­ler sei­ne Auf­ga­ben, sowohl in Angriff, wie auch in der Ver­tei­di­gung mit Bra­vour und zeigt, dass der SCK auch in Zukunft star­ke Spie­ler aus der Regi­on in sei­nen Rei­hen haben wird. Denn auch auf der Cen­ter­po­si­ti­on brin­gen sich zwei Spie­ler in Stel­lung, wel­chen die Zukunft gehört. Die­se phy­sisch, wie auch tech­nisch anspruchs­vol­le Posi­ti­on tei­len sich mit Veit Albers (23) und Gian Ricken­bach (21) eben­falls zwei Spie­ler aus dem eige­nen Nach­wuchs. Dass die­se drei schon in der kom­men­den Woche spiel­ent­schei­den sein wer­den, darf zu hof­fen sein, ist jedoch kein Muss.

Dies wol­len beim SCK ande­re über­neh­men. Neben dem zuvor schon erwähn­ten Petro­vic, vor allem Robin Pley­er, Pablo Car­bal­lo und Marc Her­zog. Für den älte­sten der vier Her­zog Brü­der wer­den es die letz­ten Spie­le sein. Er been­det nach den Final­spie­len sei­ne erfolg­rei­che Karriere.

Doch am Ende dürf­ten für den SC Kreuz­lin­gen nicht ein­zel­ne Namen aus­schlag­ge­bend sein, son­dern einen geschlos­se­ne Team­lei­stung und ein Kreuz­lin­ger Publi­kum in Top­form. Ob dies der Fall sein wird, zeigt sich bereit mor­gen und bei Zwei­te­ren am kom­men­den Sams­tag. Dann emp­fängt der SCK Luga­no im zwei­ten Spiel zu Hau­se im Frei­bad Hörnli.

In Fol­ge der anhal­ten­den Restrik­tio­nen der Coro­na-Pan­de­mie, ist es dem SC Kreuz­lin­gen lei­der nur gestat­tet 600 Fans begrüs­sen zu dür­fen. Wer sich die Ent­schei­dung im Kampf um die Schwei­zer Mei­ster­schaft nicht ent­ge­hen las­sen will, wird gebe­ten sich auf der Ver­eins­home­page anzu­mel­den. Soll­ten vor Spiel­be­ginn noch Plät­ze frei sein, wer­den die­se nach dem Mot­to “First come, first ser­ve” vergeben.

Wer die Mann­schaft in einem hof­fent­lich bereits ent­schei­den­des 3. Spiel in Luga­no unter­stüt­zen möch­te, darf sich eben­falls auf der Ver­eins­home­page für die Car­fahrt ins Tes­sin einschreibe.