NLA: Kreuz­lin­gen ver­liert das Spiel — Luga­no den Anstand

Kreuz­lin­gen ver­liert das 2. Play­off Final­spiel der Best-of-5-Serie gegen Luga­no mit 8:7. Das skan­da­lö­se Auf­tre­ten der Gäste lässt das Resul­tat aller­dings in den Hin­ter­grund rücken.

Mit dem Break in der Tasche ging der SC Kreuz­lin­gen in die zwei­te Final-Par­tie. Die Tri­bü­ne im Frei­bad Hörn­li war gut gefüllt und auch Petrus zeig­te sich gnä­dig und liess die dro­hen­den Unwet­ter vor­über­zie­hen. Es war ange­rich­tet für das Duell der bei­den Teams, wel­che 9, der letz­ten 10 Mei­ster­schaf­ten unter sich auf­teil­ten. Wer bereits ein­mal eine Begeg­nung der Teams aus dem Thur­gau ver­folgt hat, weiss, dass es dabei meist hoch emo­tio­nal zu und her­geht. Und auch die­ses Mal wur­de ein neu­es Kapi­tel in die­ser hoch­emo­tio­na­len Affi­che geschrie­ben, lei­der ein sehr unschönes.

Zu Beginn deu­te­te wenig auf eine Par­tie auf Augen­hö­he hin. Luga­no liess sich von den moti­vier­ten Kreuz­lin­gern nicht erneut über­ra­schen wie noch im 1. Spiel, trotz­dem feh­len spie­le­ri­sche Lösun­gen. Nach einem aus­ge­gli­che­nen 1. Vier­tel (1:1), konn­te der SCK zule­gen und lag zur Halb­zeit mit 5:2 in Front. Nach der Halb­zeit gelang es Kreuz­lin­gen erneut nicht den Sack zuzu­ma­chen. Luga­no, mit der erneu­ten Nie­der­la­ge vor Augen, spiel­te nach dem Sei­ten­wech­sel noch här­ter und pro­fi­tier­te von einem Schieds­rich­ter­duo, wel­chem das Spiel kom­plett ent­glitt. Ent­schei­dun­gen wur­den nun­mehr will­kür­lich getrof­fen und ent­schie­den von nun an die Par­tie. Allen vor­an der Sieg­tor­schüt­ze des 1. Spiels, Pablo Car­bal­lo wur­de von den Luga­ne­si von den Unpar­tei­ischen unge­ahn­det, auf oft bru­ta­le Art und Wei­se aus dem Spiel genom­men. Schnell ver­kürz­te Luga­no auf 5:4 und glich zum Beginn des letz­ten Vier­tels aus. Aller spä­te­sten jetzt ver­lo­ren die Gäste kom­plett die Ner­ven. Nach einem Ren­cont­re mit Robin Play­er stieg Pablo Bor­to­ne aus dem Was­ser, schmiss die Spie­ler­kap­pe in Rich­tung des Kampf­ge­richts und trat auf das Zelt, unter wel­chem sich die Ersatz­bank befand, ein. Logi­scher­wei­se wur­de dies mit einer Roten Kar­te geahn­det, was die Tes­si­ner uner­klär­li­cher­wei­se nur noch mehr in Auf­ruh­re brach­te. Nach­dem er sich nach etli­chen Minu­ten end­lich in die Kabi­ne begab, pack­te Goran Fio­ren­ti­ni Joel Her­zog an der Kap­pe und zog ihn unter Was­ser und trom­mel­te mit den Fäu­sten auf ihn ein. Die Schieds­rich­ter, kom­plett über­for­dert mit der Situa­ti­on, zeig­ten bei­den Spie­lern die Rote Kar­te. Infol­ge­des­sen lies­sen sich die Gäste wei­ter nicht beru­hi­gen und auch den Unpar­tei­ischen gelang es nicht die Par­tie eines Fina­les wür­dig zu lei­ten. Beim Stand von 7:7 zog der Kreuz­lin­ger Pas­cal Frei allei­ne auf das Tor der Gäste und wur­de vom Ver­tei­di­ger offen­sicht­lich am Bein zurück­ge­zo­gen. Der logi­sche Penal­typ­fiff blieb zur Ver­wun­de­rung aller aus. Stumm blieb die Pfei­fe des Schieds­rich­ters jedoch nur für weni­ge Sekun­den, denn schon im direk­ten Gegen­an­griff, ent­schied der Schieds­rich­ter auf Penal­ty für Luga­no und somit auch das Spiel. Fas­sungs­lo­sig­keit mach­te sich bei den Zuschau­ern breit. Die­se wur­de noch grös­ser als die Gäste, anstatt sich zum Shake-Hands und zur Wahl des Best-Play­ers am Becken­rand auf­zu­stel­len, sich in die Kabi­ne bega­ben. Wäre das an Unsport­lich­keit nicht schon genug, leg­ten sie sich auch noch mit dem Publi­kum an. Diver­se unschö­ne Gesten wur­den in Rich­tung der Tri­bü­ne gezeigt, was die­se mit einem Pfeif­kon­zert erwiderte.

Man darf getrost die Fra­ge stel­len, wie gross die Scham beim anwe­sen­den Luga­no-Prä­si­den­ten Lucas Bäch­told gewe­sen sein muss. Dass die­ses Ver­hal­ten Kon­se­quen­zen nach sich zieht, bleibt wohl Wunsch­den­ken, amtet Bäch­told doch nicht nur an der Spit­ze des Ver­ban­des, son­dern ist gleich­zei­tig auch Prä­si­dent von Luga­no NPS.

Durch die­se Nie­der­la­ge steht fest, dass dies nicht das letz­te Heim­spiel der Sai­son gewe­sen sein wird. Am kom­men­den Don­ners­tag reist Luga­no erneut nach Kreuz­lin­gen. Vor­her fin­det am kom­men­den Diens­tag um 20:30 Uhr das 3. Spiel in Luga­no statt.

Was­ser­ball Natio­nal­li­ga A Play­off-Fina­le Spiel 2.

Sams­tag, 24. Juli 2021, 20:30 Uhr

Hörn­li, Kreuzlingen

SC Kreuz­lin­gen 7:8 Luga­no NPS

SR: Cas­tril­li & Wocik

Kreuz­lin­gen: Jelo­vina, Albers (2), Petro­vic, Dud­ler N., Gei­ser, M. Her­zog, J. Her­zog (1), Y. Her­zog, G. Ricken­bach, Frei (1), Pley­er (2), Car­bal­lo (1), F. Rickenbach

Luga­no: Tra­ma­cera, Steva­no­vic, Alfa­no, Paga­ni (2), Gra­zia­ni (2), Savaz­zi, Radi­vo­je­vic, Fio­ren­ti­ni G. (1), Ravet­ta, Bor­to­ne (2), Fio­ren­ti­ni D., Deser­ti (1), Maksimovic

Bemer­kung: Kreuz­lin­gen ohne Y. Dud­ler (ver­letzt), sowie J. Buob (über­zäh­lig).

Luga­no ohne Zanola (gesperrt). Rote Kar­te: Bor­to­ne, Fio­ren­ti­ni G, Her­zog J. (alle unge­bühr­li­ches Verhalten)